Dienstag, 14. September 2010

Beef or Pig? Namaste!

Ich sitze gerade im Flugzeug von London nach Toronto. Neben mir so ne Tussi, die sich gerade ihr Diät (Spezial) Menu reingezieht und sich dabei so n beschissenen hirnlosen Hollywood Movie beamt. Zum kotzen. Rom ist an seinen Brot und Spielen untergegangen, unsere Zivilisation wird an beschissenen Hollywoodfilmen untergehn. Cheers and Byebye! Der Tussi ihr Freund daneben zieht sich dafür das Standard-meal rein: Beef or Pig! Geil! Und ich, ja, ich kleines Misfit, möchtegern Hippe und Meditator: ich hab mir das veggie Indische Zeugs bestellt. Na dann: Namaste! Warum ich eigentlich schreibe: Neben meinem indischen Menu ziehe ich mir als complement zu der Tussi neben mir, unsere gemeinsamen IQ’s durch zwei sollen ja nicht unter 100 fallen, „Fight Club“ rein. So die schlimmstwenigste Alternative zu diesem ganzen Wagshit, der so angeboten wird auf diesem Air Canada Flug. Jedenfalls, und jetzt bestell ich mir noch einen zweiten Rotwein, mit den 10 mg Valium, die sich mir schon eingeschmissen hab, wir das jetzt bald geil bewusstseinsverändernd wirken. Reinhauen. Nur so überleb ich das. Wie auch immer, gerade denke ich mir, dass ich auch mal gerne schlagen würde. Mit irendjemandem- darf ich die Tussi neben mir sein...Ist so, nachdem ich in der Röhre in das Flugzeug so ne beschissene Werbung von HBSC gesehen hab. Drei Bilder: erstens Paris Hilton mit Kläfferhündchen, zweitens: ein alter chinesischer Mann und drittens: man sieht den Anzug von einem (wahrscheinlich) russischen Parteibonzen UdSSR style. Ihr wisst schon. Auf jedem Plakat steht gedruckt: „Prestige“. Und dann steht auf dem vierten, letzten Plakat: „Yo, dett is, was Menschen wichtig ist“- und genau da möchte ich mich prügeln! Und zwar mit dem beschissenen CEO oder Marketingleiter der HSBC! Jetzt ist es nämlich schon so weit, dass uns die Medien sagen, dass wir wie Paris Hilton sein wollen und russische Parteibonzen geil finden- warum nicht gleich so n üblen SS-Typen a la Göring auf so n Plakat machen?. Scheisse. „Weck mich auf aus diesem Albtraum“ würde Samy Deluxe sagen. Aber ich, fuck, .... n weiterer schluck Rotwein, gemischt mit dem blauen Zeugs- in zig tausend Höhe tuts auch. Die Tussi neben mir ist übrigens schon am pennen---- erschiessen würd ich mich, nicht pennen!

Sonntag, 25. Juli 2010

Nu-Age Rock n' Roll!

Gestern war ich chanten. "Das ist das neue Rock n' Roll!" , so eine etwas ältere, kleine Frau dicken grau-braunen Haaren, halbcool, halbherzig zu einem Rossschwanz zusammengebunden. Und die Chefrockerin, in diesem Fall -chanterin meinte, dass sie letztens in einem Heftchen gelesen hat, dass jetzt auch die Stars aus Hollywood chanten. Ja, dann Alex, prost, oder of anglosäxisch: cheers! Wiedermal on the top of the Nahrungskette angelangt. Ich meine, warum erzaehlen uns diese Hippie-irgendwas-Lehrer immer, dass das und das jetzt auch die Stars machen? Ist das die new nu Age Legitimation fuer jeden Schwachsinn? Weil Angelina und Konsorten jetzt chanten, ist das jetzt naice? Weil Weiber in Hollywood jetzt Kinder aus aller Welt adoptieren, muss ich das jetzt auch tun? Und wenn Angelina und Madonna ihre Kinder bald auf den Organic Müll werden, weil das KIndermaedchen krank ist, müssen bzw. dürfen das jetzt auch alle vom kapitalistischen Arbeitssystem der Doppelbelastung überforderten Mütter tun? Wie auch immer, das Nu-Rock n' Roll stellte sich als ganz cool heraus. Die Chefrockerin sass hinter einem viereckigen, noch nie zuvorgesehenen befremdlichen Ding, das vibrationsmässige Töne von sich gab. Irgendwie Punk! Davor eine Kerze und eine Sonnenblume, darumherum im Kreis, wir, ihr Hippiegefolge. Mit "OM nama Shivaya" fings an. Erst singt die Frau, dann wird das Mantra von uns repetiert. Erst fragt man sich, ob man jetzt total bekloppt ist, in einem Kreis zu sitzen, und Hippiephrasen zu repetieren. Doch irgendwann hält das Ding, die kleine fiese Stimme im Kopf, die zu allem seinen Senf dazugeben muss und das 24/7 (!), ploetzlich die Klappe. Die Vorurteile gegenüber den anderen im Hippiekreis sitzenden Seelen verstummen und nur noch die eigene Stimme (ja, die die aus dem Mund kommt), ist zu hoeren. Irgendwann hatte ich das Gefühl zu duschen. Nein, nicht hippiemaessig unter einem Wasserfall mit Regenboden- so durchgeknallt bin ich erst in einem Jahr und zwei Monaten- sondern unter meiner eigenen unspektakulaeren Dusche. Aber wirklich: es ist obergeil. So eine richtig transzendentale Erfahrung, würde wahrscheinlich Madonna in einem Interview mit Cosmo blabbern. Aber echt: zwar habe ich ausser mal nem Joint oder ner Valium zum Zeitvertreib keine Drogenerfahrungen (ausser natuerlich ab und zu die oblig. promille Überdosis), muss aber sagen, dass diese Experience wohl nem MDMA-Trip gleichkommt. Und das ganz Gehirnsauber und boomend! Watt will man mehr? Und da ich letztens gelesen habe, dass 90 Prozent unserer Gedanken eh jeden Tag die gleichen sind, werd ich wohl ab sofort auch so dam-fucking cool wie Madonna und Angelina sein und ab und zu für 90 Minuten komische Laute von mir geben und zur Abwechslung mal gar nicht denken! Om nama Shivaya!

Sonntag, 11. April 2010

***Cinda-fucking-rella*** Syndrom

Mit zwei schwulen Männern zu leben hat viele Vorteile. Sie retten einem vor Spinnen (naja, nur der eine, der andere versteckt sich mit mir, synchron hyperventilierend in meinem Zimmer, bis unser Held, Riccardo (ein wahrlich passender „Heldenname“: RRRRiccardo) die Spinne aus der Wohnung geworfen hat. Meine schwulen Ehemänner machen mir auch Komplimente, brühen mir leckeren Früchte-Tee, nennen mich liebevoll „Love“ und man kann sich mit ihnen über die Vor- und Nachteile von Gay-Club Toiletten unterhalten, die manchmal ganz interessante Deckenspiegel haben, sodass man die Penisse von anderen Männern (in dem Fall natürlich spiegelverkehrt) betrachten kann, wenn man sein Geschäft verrichtet.... Zur Hölle? Wer will schon einen pissenden, spiegelverkehrten Penis sehen, sag ich da.

Naja,... Egal, eben, nein, wie auch immer, was ich eigentlich sagen wollte: Schwule Männer sind die Männer der Zukunft! Sie sind wegweisend, revolutionär, spirituell, reaktionär und einfach fabelhaft. Natürlich nur die, die sich nicht permanent in Clubs aufhalten, sich mit Drogen vollstopfen und jede Nacht einem neuen Penis die Ehre erweisen.

Eben, wieder zurück zum Thema: Heute unterhielt ich mich mit einem meiner Engel über Frauen. Über unsere Träume vom Prinz auf dem scheiss Ross. Und hey, in meiner Wohnung würde das sogar funktionieren! Ich habe nämlich grosse englische Fenster und, würd da so ein Prinz kommen, da wär das Pferd gerade auf der Höhe meines Fensterbretts. Leider kommt da aber kein Prinz, statt dessen höre ich nur immer meine verrückte, hyperaktive Nachbarin auf der E-Gitarre klimpern oder schreien „Who has saussages?!?“! Ja, wer zum Teufel hat denn in unserem Haus Saussages, möchte ich wissen? Ich könnt ihr ja meine veganen Würstchen anbieten. Nein, .... lassemer das lieber ☺

Also, eben, ich unterhielt mit mir meinem Engel über meinen Prinzen und er sah mich angewidert an und meinte: Ihr heutigen Frauen seid so krass unemanzipiert und du leidest ja eh am Cinderella Komplex. Wutsch-Ping-Päng! Ich möchte jetzt nicht noch erläutern, was das für ein Komplex ist, ich kann ja nicht chronologisch schreiben ohne von Würstchen und spiegelverkehrten Penissen zu erzählen. Und hey, die verrückte Nachbarin hat aufgehört zu spielen, was bedeutet, ich kann mich wieder meinem Psychostudium widmen.

P.S. Falls es doch jemanden interessiert, eben das Cinderella Syndrom: ups, hab die Seite aus Versehen geschlossen, aber gebt einfach Cinderella Komplex in Google ein :)

Sonntag, 28. März 2010

Die Anglosäxische Uniform-Nutte und der Christmaum

Zu einem BBQ in London war ich geladen, Mitte März bei Regen. Aus Fribourg kenne BBQ's im Juni an der Saane (Fluss Fribourgs), ich nenne sie gerne Drecks-Saane, weil man darin nicht schwimmen kann/darf, weil man sonst angeblich von irgendwelchen Drecksbakterien angegriffen wird. Ich frage mich bis heute, ob das ein Gerücht ist, oder wahr. Eben, also, BBQ in London. Wir betraten die Wohnung, den Ort des Geschehens.
Als sich die Türe langsam öffnete, und guckte, wusste ich nicht so recht...: erwartet hatte ich Kiffer, Säuffer, ein grosses Puff und einen kleinen Tisch in der nähe der Küche auf dem sich Bier-, Wein-, Vodka-, Martini-, Jack Daniels und sonstige Flaschen (halb- bis ganz oder ganz ganz total leer), gemischt mit angebrochenen Paprikachips Packungen, in die wohl jeder Gast schon mal deine fekalen Hände gesteckt hat. Das erwartete mich jedenfalls auf jeder Studenten WG Party in der Schweiz und immerhin sind das ca. 8 Jahre „past conditioning“! Aber nicht in London! Hier erwartete mich eine snobby, rauch- und kifferfreie Wohnung und Frauen in Uniform: schwarze kurze Kleidchen und „Heels“ auf denen ich nicht mal gehen könnte, wenn ich Krücken benützen dürfte. Pfui! Londons Frauen befinden sich wohl in der Zeit der Prä-Emanzipation! Meine Mamma wäre richtig böse, wenn sie das sehen würde!
Ich jedenfalls trug ein grünes DDR-stylle Kleidchen und meine roten Ballerinas. Irgendwie etwas zu kreativ, wenn mans mal positiv ausdrücken möchte. Ganz english politeness meinten meine Freundinnen aber: „hey, you look beautiful, don't worry about your outfit!“. Naja, die erste Person, der ich mich vorstellen musste (das tut man so auf englischen BBQ-Parties mit Handschlag und so- es gibt ja keine fekalen Paprikapackungen- da geht das schon), bezeichnete mich dann als Christbaum! Ich wollte sie schon als anglosäxische Uniform-Nutte bezeichnen, da kam mir in mein Mini-Hirn, dass ich mich entschieden habe, mich der englischen Politeness wenigstens ein bisschen zu unterwefen. So hielt ich meine möchte-gern Berlinerische Fresse, lief zum makellos gedeckten Tisch und beamte mit etwa 200 Gramm Käse rein und dachte an die gute alte Schweiz und die guten alten Paprika-Alk-Tische, die ich so gar nicht vermisse...

Sonntag, 21. März 2010

freeeeezing eggs!?!

Letzte Woche war ich zu der Geburtstagsparty einer londonnerischen Freundin eingeladen. Ihr 32. Geburtstag (eigentlich dachte ich ja, es war ihr 33igster Geburtstag...) Als ich das Pub betrat, lehnte das Geburstagskind stockgesoffen am Tisch umzingelt von ihren Singelfreundinnen. „Alle mitte dreissig und Karrierefrauen“ ,wisperte meine irische Freundin.

Neben dem Geburtstagkinds sass ihr 24 jähriger Freund. Ja genau, ihr 24 jähriger Freund. Irgendwie schräg. Ich habe ja auch diese schrecklich masochistische Tendenz, mir süsse junge Kaputzenpulliträger mit abgesifften Chucks auszusuchen (Wäre Freud mein Psychiater, hätte er bestimmt einen Heidenspass an mir!). Aber irgendwie sind acht Jahre Altersunterschied dann doch sogar unter meiner Altersgürtellinie! Und scheiss auf Demie Moore and Ashton Kutcher! Und auch mit Emanzipation das nichts zu tun! Denn, sind wir doch mal ehrlich: geil muss es schon sein, als 24 jähriger Mann eine 32 jährige Frau flachzulegen. Und die Frau hat sicherlich auch ihren Spass. Zukunft hat das aber nicht. Und das hat scheinbar auch das Geburstagskind gecheckt. Denn, als sie sich mühsam vom Tisch erhob, zischte sie uns zu, dass der Kerl halt doch etwas jung im Kopf sei. Lieb sei er schon. Und den Glauben an die Männerwelt hätte er ihr doch teilweise wieder zurückgegeben, doch ja, jung sei er schon. Und der Sex sei auch ganz gut.

Irgendwie taten sie mir beide leid. Und doch weiss ich, der 24 jährige hat bald eine 22 jährige als Freundin und geniesst momentan geilen Sex mit einer älteren Frau und ja, die 32 jährige hat mir und ihren Freundinnen vor einem halben Jahr eröffnet, dass sie sich nun ein paar Eier einfrieren lässt. Und ich? Ja ich kriege den Satz “Ladies, I will freeze some eggs“ nicht mehr aus dem Kopf (so sehr ich ihn auch zu verdrängen versuche- mittlerweile hören ich ihn manchmal als Männer- manchmal als Frauen und dann mal als Monsterstimme) und bete, wie wohl die meisten Singelfrauen Ende 20, dass meine Eier mit mitte Dreissig auf natürliche Weise befruchtet sein werden. Und naja, ansonsten kaufe ich mir halt eine Katze oder einen Hund, nein besser, eine Giraffe! Und dann zäme ich die Giraffe und werde die erste Person der Welt sein, die auf einer Giraffe reiten kann und ins Guiness Buch der Rekorde kommen und...... ach, halt die Klappe Alex!