Donnerstag, 21. April 2011

Erdbeertorten, Joseph Stalin und dicke ...

Ich sagts gleich auf den Punk(t): Wir sind doof. Das sag ich ja gut und gerne. Also gleich nochmal: wir sind behindert. Und jetzt nochmal: dämlich. d.ä.m.l.i.c.h. Immer müssen wir uns nämlich-dämlich vergleichen. Die ist schöner als wir, der hat einen dickeren Schwanz als ich (ja, ich spreche jetzt aus der männlichen Perspektive, nicht ich will nämlich einen dickeren Schwanz! Okay, ich würde wollen, dass mein Freund einen dickeren Schwanz hat, wenn ich einen hätte... Alex Klappe!) und drittens, in unserer gesellschaftlich konstruktivistischen Sprache brauchen wir ja immer ein “Drittes” (ich bin ja für ein viertes, weil ich immer noch mal was babbeln muss). Also, drittes: die isst gerade das letzte Stück Erdbeertorte, das ich mir eigentlich kaufen wollte! Eben, vergleichen. Wir, oder besser gesagt, unser Geist (engl. “mind”- Anm. am Rande: gutes Lied “Where is my mind” von den Pixies) vergleicht p.e.r.m.a.n.e.n.t.!

Die wissenschaftlich psychologische Erklärung für unser stetiges Vergleichen nennt sich die “Similarity Hypothesis”: dass wir uns mit Menschen vergleichen, die uns sehr ähnlich sind, aber gerade ein bisschen besser. Das aber nur, wenn wir in irgendwas gut sind. Wenn wir aber in was scheisse sind, dann vergleichen wir uns mit jemadem, der noch dämlicher ist, oder dem es noch beschissener geht. Verstanden? Nein? Dann einfach nochmal lesen...

Da kommt mir grad diese eine Freundin von mir in den Sinn: schwarzer Humor und so und immer etwas zu nahe am 'aus dem Fenster springen'. Einen sechsteiligen DVD über meinen (damals) Lieblingsdiktator hatte ich mir gekauft. Jawoll: Joseph Stalin! Voller Stolz rief ich dieser – auch Geschichts Geek Freundin - an (ich muss ja immer alles gleich sagen, ganz schnell... Charakterfehler nennt meine Mutter das) und erzählte ihr von meinem Kauf. Trockene Antwort der Tussi: “Geil, Alex, willst dir wohl sechs Stunden lang das Schicksal von sechzig Millionen Menschen reinziehen, denen es noch beschissener geht als dir!”.

Warum ich das eigentlich alles schreibe: auf meinem Flug nach Marbella gestern sass ich eingepfercht sitzend in der sechsten Reihe Easyjet und lerne ich natuerlich wiedermal (was für ein Zufall...) eine Sexologin kennen. 65, aufgespritzte Lippen, sieht aus wie 45 und schreibt gerade ein Buch über Sex bei alten Menschen. Warum gerade sie ein Buch über Sex für alte Menschen schreibt, wo sie doch aussieht wie 45 und angeblich nur Männer unter 35 fickt, weiss ich nicht und will ich nicht wissen.

Am Ende unseres philosophischen Gesprächs, ich hatte sie über die vier Masturbationstypen aufgeklärt, sie mich über ihre wertvollen Erfahrungen mit Männern, kamen wir zum tiefgründigen (für dich Leser, komplett NICHT zum Thema Masturbation und Männer passenden Thema – ja, ich rede und schreibe immer unzusammenhängend!) Schluss, bzw. ich (ego!!!!) kam zum Schluss, dass “most people want you to be just the same as them. Just a lil' bit less happy (and maybe a lil' bit less beautiful, skinny, rich etc.).

Und jetzt nochmal: wir sind so doof! Denn: glücklich macht uns das doch nicht! Es befriedigt zwar unser Ego für einen Bruchteil einer Sekunde, doch es gibt sowieso immer jemaden der besser und schöner ist. Also ist dieses prä-evolutionaeres Affengetue doch eh energie- und zeitverschwendung! Und da muss ich ganz ehrlich sagen: da fress ich lieber in dieser Zeit glücklich lächelnd eine Erdbeertorte, denke an meinen zukünftigen dicken Penis und betrachte den Himmel!

(Shit, mein Ego vergleicht sich jetzt gerade mit denen, die sich lieber vergleichen und fühlt sich sooooo viel besser, dass es eben nicht vergleicht. Got ya! Gleich mal wieder in die Egofalle gefallen Alex!)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen